Bauchmuskeltraining der besonderen Art

Noch nie war es meine Art in Fitness-Center zu gehen. Jedoch gefällt es mir den Körper zu trainieren während ich etwas sinnvolles tue.

Vorgestern habe ich meine Bauchmuskeln trainiert durch hundertfaches Bücken: Ich habe die Strassenränder zwischen Bauhaus und Triesch von Müll befreit.

Mein Anlass war allerdings nicht das Bestreben mich zu trainieren. Das ergab sich nebenbei. Ich hatte seit Monaten beobachtet wie die Strassenränder vermüllen und niemand sich darum kümmert. Jetzt kommt der Frühling, die Kräuter wachsen, und ich konnte es nicht mehr mit ansehen. Demnächst kommt dann eine Maschine, die den Randstreifen mäht, bzw. den Aufwuchs mulcht. Dabei wird dann herum liegender Müll geschreddert. Also war jetzt der passende Zeitpunkt zum Sammeln vom Müll.

Ich fragte nicht nach Genehmigung zum Müllsammeln. Ich fragte auch nicht nach Fördermitteln. Ich habe es einfach gemacht.

Ergebnis: 5 Stunden Zeit, 1 Euro Verdienst durch Pfanddosen, 4 Euro Kosten für Müllabgabe, trainierte Bauchmuskeln, trainierte Augen, trainierte Feinmotorik, saubere Strassenränder

Dies waren die Fundstücke von nur 1,5 Km Straßenrand:

 

Nachtrag 14.4.2018

Gemeinsam mit zwei Freunden haben wir heute die Strassenränder von Triesch nach Westen bis Kreuzung Iba-Solz von Müll befreit sowie einen Teil von Kreuzung Kunstteich in Richtung Nentershausen. Dabei sind wir auch die Strecke Triesch bis Kunstteich gelaufen, die ich schon gesäubert hatte. Da wir diesmal zu dritt waren, sind wir parallel gelaufen, also ein Mensch am Straßenrand, ein Mensch mit 2-3 Metern Abstand von der Straße und ein Mensch mit 5-10 Metern Abstand durchs Gebüsch. Dabei ist auch auf der schon gesäuberten Strecke noch einiges gefunden worden. Insgesamt haben wir ca. 1,5 km neue Strecke gesäubert. Hier das Ergebnis:

4 Gedanken zu „Bauchmuskeltraining der besonderen Art“

  1. Ein wundervoller Dienst an der Natur und der Menschheit. Meinen Garten an einer Hauptverkehrsstraße säubere ich auch regelmäßig. Manchmal frage ich mich aber auch, ob es besser wäre, den Müll liegen zu lassen, damit es allen anderen auffällt. Denn Müll der weggeräumt wurde lädt wohl auch unbewusst zum erneuten Verschmutzen ein — getreu dem Motto: Irgendwer wird’s schon weg machen… Danke Konstantin!

  2. Hallo Marcel, kennst Du die Broken-Windows-Theorie?
    Demnach sollen eingeschlagene Fenster möglichst schnell repariert werden, weil sonst andere Fenster auch eingeschlagen werden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Broken-Windows-Theorie

    Demnach läd herumliegender Müll dazu ein noch mehr Müll dazu zu werfen nach dem Methode: “hier ist eh alles verwahrlost…”

    Optimal wäre es daher mit Null-Tolenanz laufend jegliche noch so kleine Menge an Müll wegzuräumen. Das Unterbewusstsein registriert die Umgebung und das Verhalten ändert sich, auch wenn Gewohnheiten eine gewisse Massenträgheit zu haben scheinen.
    Viele Grüße Konstantin

  3. Super!
    Hoffentlich findet das viele Nachahmer.

    Hier an der hess. Bergstraße, dem “Vorzeige-Weinanbaugebiet” mache ich das auch 2-3x im Jahr.
    Von Reifen, leeren (Öl-)fässern, bis hin zu Plastik aller Art, Schuhen oder leeren Düngerbehälter der BASF findet man dort alles.

    Da es ja BIOWEINE sind, liegt es schon nahe, das der Dünger dann auch von einer biodiversen Firma stammt.

    Müll und “Pflegemaßnahmen” im Forst, also Arbeitsbeschaffung, sind wohl mit die größten Feinde unseres Lebensraumes.

    Vielleicht gelangt der Bewusstseinswandel auch in diese trüben, geistigen Regionen.
    Damit wären wir schon ein großes Stück weiter.

    VG,
    Sven

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