zur Psychologie der Verschwörungsleugner

Seit Jahren kursiert der Begriff “Verschwörungstheoretiker” in allen möglichen Medien. Zumeist wird dieser Begriff alles andere als wertneutral genutzt sondern vielmehr als schwere Diffamierung. Rein neutral betrachtet kann man den Begriff durchaus als zentralen Bestandteil von echter Wissenschaft sehen: Man betrachtet Wechselwirkungen mehrerer unbekannter Einflüsse (Verschwörung) und macht Hypothesen oder Erklärungsmodelle (Theorie) um sich der Natur der Dinge anzunähern. Aber um sachliche und neutrale Wissenschaft geht es in den Medien schon lange nicht mehr. In den Massenmedien üblich geworden ist die Unlogik einerseits sogenannte Vielfalt und Meinungsfreiheit hoch zu halten und gleichzeitig Menschen mit (vom vorgegebenen Mainstream) abweichenden Ansichten zu diffamieren und auszugrenzen durch das Aufdrücken des abwertenden Begriffs “Verschwörungstheoretiker”.

Konkret ist mir dies begegnet in den Versuchen mancher Medien, die Leser der Anastasia-Bücher zu diskreditieren. Die politisch linksextreme Wikipedia hat auch einen Artikel zu einer angeblich existierenden “Anastasia-Bewegung”. Ich kenne diese Bücher nun seit deutlich über 10 Jahren und habe immer noch keine Ahnung wer damit gemeint sein soll, wie man in diese “Bewegung” eintreten oder auch wieder austreten kann. Laut dem Wikipedia-Text soll diese Anastasia-Bewegung eine “neue religiöse Bewegung” sein. Diese Formulierung wiederum soll “religionsartige soziale Gruppen” bezeichnen. Und unter dem Begriff “soziale Gruppe” finden sich alle möglichen Beschreibungen, die vielleicht zu kleinen sozialen Gruppen passen, aber meiner Einschätzung nach mit den hunderttausenden Lesern der Anastasia-Bücher nicht zusammenpassen (weltweit sind es Millionen Leser).

Gleichwohl steht in dem wikipedia-Text über diese angebliche Anastasia-Bewegung fünf mal das Wort “verschwörung…”, zwei mal als “verschwörungsideologisch” und dreimal als “verschwörungstheoretisch”.

Von Diffamierung betroffene Menschen suchten einen Umgang mit diesem Begriff. Von manchen hörte ich, quasi als Art der Selbstverteidigung, daß sie sich selbst als “Verschwörungsbeobachter” bezeichneten.

Jetzt ist ein weiterer Begriff aufgetaucht: “Verschwörungsleugner”. Es geht um eine Bezeichnung jener, die andere als Verschwörungstheoretiker bezeichnen.

Mitte März schrieb Tim Foyle einen englischen Artikel mit dem Thema:
On The Psychology Of The Conspiracy Denier

Jetzt wurde der Text ins Deutsche übersetzt und von Radio München vorgelesen. Da ich diesen Beitrag als eine willkommene Bereicherung der Betrachtungsweisen sehe, bette ich das Video hier ein (Achtung: nur Ton):

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Nachtrag, 16.7.2021

Die Audio-Datei sowie den Text gibt es auch hier:

https://kenfm.de/ueber-die-psychologie-des-verschwoerungsleugners-von-bastian-barucker/

1 Gedanke zu „zur Psychologie der Verschwörungsleugner“

  1. Lieber Konstantin,

    es ist einfach so, dass alles was eine geistige Bewegung entspricht, welche Gegen das allgemeine Narrativ spricht, als “Sekte” bezeichnet wird. So nach den Motto; “Man muss es ja schlecht machen, sonst kommen sie noch auf dem Gedanken uns nicht blind zu folgen!”
    Ich bin in Bruno Gröning Freundeskreis, und der wurde auch schon als Sekte bezeichnet. Dann interessiere ich mich auch noch für Rudolf Steiner. Und schon muss ich von der “Steiner Sekte” lesen… Auffällig nur das die “Zeugen Jehovas” seit einer Zeit nicht mehr als Sekte geführt werden, sondern als eigene Kirche.

    Liebe Grüße
    Heike

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