Anastasia: Brauch der Trauung

Wissenschaftler: «Bei dem von Anastasia beschriebenen, für das alte Russland üblichen Brauch der Trauung handelt es sich um ein einzigartiges, sehr wertvolles Dokument, das für ein sehr hohes Wissensniveau der Altrussen spricht. Der ganze Brauch basiert nicht auf dem Glauben an das Übernatürliche, sondern auf dem Wissen dessen, was wir heute als übernatürlich bezeichnen.
Einzelne Elemente dieses Brauchs können wir auch heute noch bei einigen Völkern beobachten. Diese Elemente tragen jedoch einen eher rituellen, unverständlichen und unvollständigen Charakter. Im Vergleich zu ihrer bewussten Anwendung können sie folglich in ihrer heutigen Form den Ehebund des verliebten Paares nicht im vollen Maße festigen. In der heutigen Form erscheinen uns einige dieser Elemente als sinnlos, auf Aberglauben basierend und im besten Fall aus der Kategorie der so genannten esoterischen Handlungen hervorgeholt. Der von Anastasia beschriebene Brauch verwandelt das Unverständliche in ein Verständnis der größten Rationalität und spricht nicht nur vom Wissen, sondern auch vom unerreicht hohen Niveau der Geistigkeit der uns vorangegangenen slawischen Generationen.
Bei einem Vergleich der heutigen Hochzeitsfeiern mit dem von Anastasia vorgestellten Brauch wird man das Gefühl nicht los, die heutigen Bräuche würden eher zu einer unterentwickelten Urgesellschaft gehören. Der beschriebene Brauch aus dem alten Russland wäre dagegen in jeder Beziehung ein Bestandteil einer sehr hochentwickelten Zivilisation.

Bei vielen Völkern, unter anderem auch bei uns Russen, wird im Rahmen einer rituellen Handlung das kirchlich oder standesamtlich getraute Paar mit Getreidekörnern beworfen. […] Das heutige Ritual passt nur in die Schubladen mit der Bezeichnung Aberglaube oder Esoterik. Andere Deutungen sind hier ausgeschlossen. Wie kann man diesen Brauch als rational bezeichnen, wenn die verstreuten Körner auf dem Asphalt der Straße oder auf dem Weg zum Haus gleich zertreten werden?

In nur ein oder zwei Stunden bekommt das junge Brautpaar einen zukünftigen Garten geschenkt, mit den besten Obstbäumen und Beerensträuchern, mit schönen Gemüsebeeten und einem grünen, natürlichen Zaun. Nicht weniger wichtig ist auch der zweite, psychologische Aspekt dieser Handlung. Viele von uns können eine Verbesserung ihres psychischen Zustandes durch einen Ausflug in die freie Natur bestätigen. So ist es schon bei der einfachen Begegnung mit irgendeiner beliebigen Grünanlage, doch die positiven Gefühle verstärken sich deutlich bei der Berührung mit dem eigenen Garten.
Wie stark muss dann die Kraft des Geistes und wie hoch der emotionale Zustand eines Menschen sein, der in einen Garten geht, in dem jedes Bäumchen, jeder Strauch, jedes Gräschen von seinen Eltern, Verwandten oder Freunden als Geschenk für ihn persönlich eingepflanzt worden sind? Wir können darüber nur spekulieren, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass jemand von den heutigen Erdbewohnern so einen eigenen Raum besitzt.
[…]
In dem beschriebenen Ritual materialisieren die jungen, verliebten Menschen faktisch ihre Begegnung und ihre Vereinigung mit der Energie der Liebe. Sie erschaffen mit Hilfe dieser Energie einen sichtbaren und sogar greifbaren Raum um sich herum. Und sie lassen diese größte aller Energien nie mehr von ihrer Seite weichen.
Wieso war diese Materialisierung damals möglich und kommt in unseren Tagen nicht mehr vor? Vergleichen wir einmal die Handlungen eines verliebten Paares aus der Vergangenheit mit der Verhaltensweise eines ähnlichen Paares von heute.

Zitat aus: Band 7, Seite 142

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