Anastasia: vor uns liegt die Ewigkeit

Anastasia: «Mein Geliebter! Vor uns liegt die Ewigkeit. Das Leben ist immer mit dir, Wladimir. Wie ein Baum im Frühling in neuen Kleidern erstrahlt, so erscheint auch die Seele immer wieder in neuem Gewande. Aber auch der vergängliche Leib vereint sich nicht umsonst mit der Erde. Im Frühling nährt er Gras und frische Blumen. Ewiglich wirst du den Gesang der Vögel hören und dich an den Tropfen des Regens laben, ewiglich werden dich die Wolken am blauen Himmel mit ihrem Tanz erfreuen. Aber auch wenn du dich aus sturem Unglauben an das Leben wie Sternenstaub in die Weiten des Universums verflüchtigst, mein Geliebter, ich werde die Teilchen deiner Seele dennoch finden und wieder zusammenfügen. Der von dir gepflanzte Ahnenbaum wird mir dabei helfen. Im Frühling wird er mit seinen frischen Zweigen die Richtung mir weisen, wo deine gefühllose Seele weilt. Und all diejenigen, denen du auf Erden Gutes tatst, werden mit Liebe sich an dich erinnern. Sollte aber all die irdische Liebe nicht ausreichen, dir eine neue Verkörperung zu gewähren, so sei gewiss – es gibt eine Frau, die alle Ebenen des Universums blitzartig mit dem einen Wunsch durchdringt: ‹Verkörpere dich wieder, mein Geliebter!› Sogar ihr eigenes Leben würde sie dafür einen Augenblick lang aufgeben.»
Wladimir: «Bist du diese Frau, Anastasia? Glaubst du wirklich, so etwas bringst du zustande?»
«Jede Frau kann das tun, vorausgesetzt, sie ist in der Lage, den Logos zum Gefühl zu verdichten.»
«Und was ist dann mit dir, Anastasia? Wer wird dir helfen, wieder zur Erde zurückzukehren?»
«Dazu werde ich keine Hilfe brauchen.»
«Und wie werde ich dich erkennen? Alles wird dann doch anders sein.»
«Wenn du dich wieder auf der Erde verkörperst, wirst du ein Knabe sein. Im Nachbargarten wirst du ein rotznasiges Mädchen mir roten Haaren und leicht gekrümmten Beinchen sehen. […] Eines Tages, wenn dein Blick auf sie fällt, wirst du in Liebe zu ihr entflammen. Und ihr zwei werdet ein glückliches Paar sein. Wladimir, in dieser deiner Erwählten wird meine Seele wohnen.»

Zitat aus: Band 5, Seite 231

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