Heute früh gab es Streik bei der Bahn. Nun, ich war nicht betroffen, jedoch betrachte ich diese Aktion mit Unverständnis. Da sind Arbeitnehmer, die wollen mehr Lohn und verärgern mit ihrer Arbeitsniederlegung die Kunden. Und da der Lohn der Arbeiter ja nicht von der Firma gezahlt wird, sondern immer vom Kunden (nur eben indirekt über die Firma), entsteht ein geistiger Widerspruch. Deswegen heißt es ja auch Arbeitskampf. Ich finde es eher einen „Krampf“, den zu schädigen, von dem man mehr bekommen will. Es gibt auch Menschen, die feste Termine erreichen müssen und vielleicht erwägen in Zukunft andere Verkehrsmittel zu nutzen als die Bahn, womit ein nachhaltiger Folgeschaden entsteht. Nachhaltigkeit ist ja modern geworden…
Was wäre, wenn es gänzlich anders laufen würde?
Wenn z.B. bei einem Bahnstreik nur und ausschließlich die Kontrolleure streiken würden?
Alle Züge würden fahren, alle Fahrkartenschalter wären geöffnet, alle Kontrolleure würden auch im Zug durchgehen und alle Tickets abstempeln bei denjenigen, die schon Tickets haben und die den Stempel brauchen als Beleg für ihre Reise, aber alle Mitfahrer ohne Ticket würden freundlich gegrüßt ohne Nachforderung.
Und in der Streikankündigung würde stehen:
„Ab Morgen Freifahrt in der Bahn“ (keine Erstattung für Menschen, die schon ein Ticket haben)
Das ganze Leben würde weiterlaufen, doch der Arbeitgeber hätte Druck sich mit den Forderungen der Angestellten ernsthaft zu beschäftigen, die durch ihre fortlaufende Arbeit ihre Arbeitswilligkeit beweisen, aber der Bahnkunde hätte keinen Schaden. Gut, die Züge wären vielleicht etwas voller. Das könnte eng und ungemütlich werden. Aber das würde meines Erachtens ein Kunde als Streikfolge leichter gut heißen, als wenn Züge ausfallen. Es würde die Bahn auch grundsätzlich attraktiver machen – ab und zu ist Freifahrt… Und nur ein attraktives Unternehmen hat in Zukunft auch Kunden und kann so die Arbeitsplätze auch nachhaltig erhalten.
Ich habe keine Ahnung ob so ein Streik legal wäre. Ich teile hier nur eine Idee, die ich sinnvoller fände, als wie es aktuell läuft.