Verputz der Earthbag-Mauer

Ende 2017 baute ich mit mehreren Freunden eine Stützwand in Earthbag-Bauweise:
http://www.konstantin-kirsch.de/2017/11/earthbag-stuetzmauer-rohbau-fertig.html

Ich hatte etwas Zementschlämme über die Säcke gestrichen und die Säcke abgedeckt um das Material vor UV-Strahlen zu schützen.

Als ich die Säcke nach ca. einem halben Jahr wieder aufdeckte, war viel von der Zementschlämme abgeplatzt, vielleicht durch den Frost im Winter. Die Haftung auf den Plastiksäcken ist auch nicht sehr gut:

 

Im Sommer 2018 kam der Vorputz inkl. Armierungsgewebe drauf:

 

 

 

 

So sah die Mauer aus als der Vorputz fertig war:

Nun durfte sie den ganzen Winter frei bewittert werden, sich eventuell noch mal setzen, Risse bekommen, Spannung abbauen usw.

In der vergangenen Woche, Juli 2019, habe ich dann den Oberputz drüber gezogen. Dafür nahm ich eine Mischung aus Weißzement und rotem Sand. Das ergab eine Farbe, die leicht ins Terra-Cotta geht. Leider wurde sie etwas fleckig. An den Zusatzstützen habe ich ein paar Mosaikfliesen als Dekoration mit eingefügt.

Damit die Mauer eine gleichmäßige Farbe bekommt werde ich sie wohl noch mal an einem Stück mit einer Zementschlämme anstreichen. Davor soll die jetzt aufgebrachte Schicht jedoch erst ein mal aushärten.

 

1 Gedanke zu „Verputz der Earthbag-Mauer“

  1. Moin aus dem Norden,
    mich würde interessieren in wie weit der Putz in den letzten 2 Jahren gehalten hat. Wir diskutieren gerade ob es durch nachträgliche Setzungen in den Säcken nicht langfristig immer wieder zu Rissen im Putz kommen müsst (Feuchtigkeit/Frost etc.) und wie schlaganfällig die Bauweise ist und somit auch für öffentliche Bereiche mit Besucherverkehr in Frage kommt. Die meisten Beispiele die man so findet sind ja eher aus ariden/frostarmen Gebieten, daher sind so einige Bedenken an der Bauweise gekommen. Konntest du da Beobachtungen machen?
    Viele Grüße Jane

    *****
    Moin Jane,
    nachträgliche Setzungen konnte ich nicht feststellen. Der Putz hält weiterhin sehr gut. Es gibt ca. in der Mitte der langen Mauer einen kleinen senkrechten Riss. Das liegt meiner Vermutung nach an der Längenänderung durch Ausdehnung/Schrumpfung bei Wärme/Kälte. Es wäre von daher wohl passend alle 10 Meter eine senkrechte Dehnfuge aus Silikon vorzusehen. Ich will diesen Riss noch mal nacharbeiten und sehen ob er sich immer wieder neu bildet.
    Ich empfehle grundsätzlich eigene Versuche zu unternehmen und klein anzufangen.
    Eine Stützmauer bis zu 1 Meter Höhe im öffentlichen Bereich mit Besucherverkehr sehe ich als gut machbar an, sofern alles handwerklich gut gemacht ist.
    Viele Grüße
    Konstantin

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