Goethe für Frischluft

Heute ist der 175’ste Todesstag von Johann Wolfgang von Goethe.

Gleichzeitig ist heute ein besonderer Tag für die Gesundheit: HEUTE entscheiden die Ministerpräsidenten der Länder über die Gesetzesvorlage „Nichtraucherschutz“. (Pressetext)

Da liegt es nahe nachzuschlagen was Goethe zum Thema „Rauchen“ zu sagen hatte. Immerhin wird er als bedeutendster deutscher Dichter bezeichnet.

»Das Rauchen macht dumm, es macht unfähig zum Denken und Dichten. Es ist auch nur für Müßiggänger, für Menschen, die Langeweile haben. Die ein Drittel des Lebens verschlafen, ein Drittel mit Essen und Trinken und anderen notwendigen oder überflüssigen Dingen hindudeln, alsdann nicht wissen, obgleich sie immer ‚vita brevis‘ (‚das Leben ist kurz‘) sagen, was sie mit dem letzten Drittel anfangen sollen. Für solche faulen […] ist der liebevolle Verkehr mit den Pfeifen und der behagliche Augenblick der Dampfwolke, die sie in die Luft blasen, eine geistvolle Unterhaltung, weil sie ihnen über die Stunden hinweghilft.«

»Wenn es so fortgehen sollte, wie es den Anschein hat, so wird man nach zwei oder drei Menschenaltern schon sehen, was diese Schmauchlümmel aus Deutschland gemacht haben. An der Geistlosigkeit, Verkrüppelung und Armseligkeit unserer Literatur wird man es zuerst bemerken, und jene Gesellen werden diese Misere dennoch höchlich bewundern. Und was kostet der Greuel! Schon jetzt gehen 25 Millionen Taler in Deutschland im Tabakrauch auf, die Summe kann auf 40, 50, 60 Millionen ansteigen. Und kein Hungriger wird gesättigt und kein Nackter bekleidet. Was könnte mit dem Gelde geschehen!«

»Aber es liegt auch im Rauchen eine arge Unhöflichkeit, eine impertinente Ungeselligkeit. Die Raucher verpesten die Luft weit und breit und ersticken jeden honetten Menschen, der nicht zu seiner Verteidigung zu rauchen vermag. Wer ist denn imstande, in das Zimmer eines Rauchers zu treten, ohne Übelkeit zu empfinden? Wer kann darin verweilen, ohne umzukommen?«

Johann Wolfgang von Goethe

Zitat aus einem Brief Johann Wolfgang von Goethes an Ludwig von Knebel

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