Die weibliche Nachsilbe *-innen* ist diskriminierend!

Aktuell werden ja Unterschriften gegen den “Gender-Unfug” gesammelt. Auf der anderen Seite gibt es viele FeministInnen und Mitläufer_*innen, die laufend Gendersternchen an allen möglichen und unmöglichen Stellen Wörter reinbasteln um eine angeblich weibliche Form herzustellen, beispielsweise:

Bürger*innenmeister*innen

Ein Fachbegriff in diesem Zusammenhang lautet: Movierung
Damit wird die Ableitung neuer Wörter bezeichnet, wodurch das Geschlecht spezifiziert wird.
siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Movierung

Dabei wird beispielsweise die Nachsilbe (Suffix) -in an das neutrale oder männliche Wort angehängt:

  • König → Königin
  • Schauspieler → Schauspielerin
  • Bürger → Bürgerin

Geht man von der Einzahl  in die Mehrzahl wird aus der Silbe -in die Silbe -innen:

  • Königin → Königinnen
  • Schauspielerin → Schauspielerinnen
  • Bürgerin → Bürgerinnen

Die Silbe -in ist sichtbar die Verkleinerung oder auch die Abkürzung der Silbe -innen.

Mit den Nachsilben -in und -innen wird die weibliche Form eines Wortes geformt. Im Sinne von angeblicher “Gleichberechtigung” wurde in der Vergangenheit von mancherlei Interessengruppen laufend darauf bestanden, daß die weibliche Form auch geschrieben und gesprochen gehört. Für den Basisimpuls “Forderung nach Gleichberechtigung” kann man ja noch Verständnis entwickeln, wobei dazu zwei Glaubensmuster gehören: Einerseits, daß keine Gleichberechtigung da ist und andererseits, daß Gleichberechtigung überhaupt möglich ist. Dies soll allerdings jetzt nicht das Thema sein.

Bei all den Debatten um -in und um -innen fand ich bislang nie Gedankengänge, WARUM denn -in und -innen die weibliche Form bezeichnen! Hat sich denn da noch nie jemand Gedanken dazu gemacht?

Ich sehe es so:

Das Wort “Innen” bezeichnet das Innen im Gegensatz zum Außen.

Sollte sich die grundlegende Bedeutung ändern, nur weil das Wort zu einer Silbe, zu einem Wortteil wird?

Schlecht vorstellbar.

Wieso ist dann das Wort “Innen” verknüpft mit der weiblichen Form?
Dann müsste ja das Wort “Außen” verknüpft sein mit der männlichen Form!

Hm, da kommt einem sofort das archaische Bild in den Sinn:
Die Männerwelt ist auf der Jagd (Außen) und die Weiblichkeit ist zuhause am Herd und bei den Kindern (Innen).

Das Wort “Innen” bedeutet auch die Innenseite des Menschen, also das Herz, die Gefühle, das Gespür, die Intuition usw. – allesamt Aspekte, die früher der Weiblichkeit zugeordnet wurden!

“Männer” sind doch “hart”, fühlen keinen Schmerz, ziehen in den Kampf, wollen Helden sein, wollen sich mit Arbeit bestätigen usw.
Hm, das klingt heftig nach “Außen”… zumindest in den archaischen Bildern…

Wenn schon, dann wären die weiblichen und männlichen Formen so:

  • Königinnen – Königaußen
  • Schauspielerinnen – Schauspieleraußen
  • Bürgerinnen – Bürgeraußen

Aber sollen jetzt alle Männer mit solchen Begriffen angesprochen werden, wie:
“Hallo Herr Meier, sie sind also der neue Maureraußen. Haben Sie auch die Baugenehmigung vom Bürgeraußenmeisteraußen dabei?”

 

Allerdings ist es eine schwere Diskriminierung, wenn man behaupten würde, daß Männer nur im Außen agieren und kein Herz hätten, keine Gefühle, kein Gespür, keine Intuition, kein “Innen”!

Das wäre genauso diskriminierend, wie wenn man behaupten würde, daß weibliche Menschen nicht Außen arbeiten dürfen, nur im Innendienst sein dürfen und Haushaltsarbeit machen müssen!!

Ergebnis: Die Nutzung der Nachsilben -in oder -innen ist diskriminierend und sexistisch!

 

4 Gedanken zu „Die weibliche Nachsilbe *-innen* ist diskriminierend!“

  1. Aber mir ist noch was eingefallen dazu: Tatsächlich ist das “-innen” eine “Diskriminierung” des Mannes “in der Sprache”. Denn jeder versteht bei “Schüler müssen nur 5 Euro zahlen”, dass alle weiblichen und männlichen Schüler gemeint sind. Wollte man nur männliche Schüler meinen, müsste man dies genau so schreiben: “männliche Schüler” oder “Schüler männlichen Geschlechts”. Das weibliche Geschlecht hingegen hat sein “-innen” als eigene Form zur Kennzeichnung der Exklusion jeglicher Männer in der gemeinten Gruppe, also hier: “Schülerinnen”. Solch eine Sonderform für Gruppen, die aus rein männlichen Mitgliedern bestehen, gibt es ja nicht.
    Dass der Autor des oben verlinkten Artikels darin noch von einer noch nicht erreichten und daher zu erreichenden Gleichstellung von Frauen und Männern sprach (obwohl es genau das Gegenteil von Gleichberechtigung ist, deren Realisierung er dort aber durch das Erreichen von — vorübergehender? — Gleichstellung befürwortet), dürfte wohl dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass er damals (2014) noch dem Feminismus zugeneigt war, was bei seiner neuerlichen Veröffentlichung zu dem Thema vom November 2018 anscheinend nicht mehr der Fall war, denn darin sagt er an einer Stelle — ich meine: affirmativ –, dass jeder Feminismus hassen würde.

  2. Es ist wie so oft ein großes Scheingefecht. Frauen werden in der Werbung (z.B. auf Plakaten) halbnackt abgebildet, im Fernsehen als reine Lustobjekte präsentiert, in jedem drittklassigem Krimi gibt es eine völlig überflüssige Nacktszene. Talkshows/Reality-Sendungen, die nachmittags hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen konsumiert werden sind vollgepackt mit sexuellen Themen. Dasselbe gilt für große Teile der Film- und Musikbranche, die Frauen halb-/nackt und erniedrigend darstellen.
    Diese Themen sollten angegangen werden statt eine Wahnsinnsenergie für eine scheinbare Gleichberechtigung durch Sternchen etc. zu vergeuden. Wo bleiben denn Demonstrationen gegen die öffentlich-rechtlichen Sender, die in (fast) jedem Tatort teils wirklich verstörende Nacktszenen zeigen? Oder ein Boykott der Rundfunkgebühr aufgrund des sexualisierten Programms?
    Gerade diese Medien werfen dann aber “Anastasia-Anhängern” vor, durch ein traditionelles Familienbild und das Tragen von Röcken würden Frauen unterdrückt. Es ist wirklich so unglaublich absurd. Wer die Anastasia-Bücher gelesen hat, erhält eine Vorstellung davon wie in etwa eine Partnerschaft sein sollte, voll gegenseitiger Achtung, Würde und wirklicher Gleichberechtigung und der Behandlung der Frau als “Göttin”.

  3. @Anastasia-Leser: Sie schreiben “für eine scheinbare Gleichberechtigung durch Sternchen etc.” — Gleichberechtigung besteht schon. Also wäre die eindeutige (nicht-mehrdeutige) Formulierung des Satzes, um eine korrekte Aussage zu treffen, so vorzunehmen: “scheinbar (vermeintlich) für eine Gleichberechtigung durch Sternchen etc.”.

    Solange der Mann dann auch wie ein “Gott” behandelt wird (was ja der Fall sein müsste, wenn so “wirkliche Gleichberechtigung” bestehen soll), hätte ich übrigens kein Problem damit, dass die (zumindest meine) Frau wie eine “Göttin” behandelt wird. Ich meine, ich stehe ja auf Rollenspiele … 😉

    Wir sind nun mal biologische, sexuelle Wesen — sowohl Männer, als auch Frauen! Der Sexismus gegen Jungen/Männer (oft etwas anders geartet aufgrund der Geschlechterspezifika) wird oft ausgeblendet, weil dies niemand zum Thema machen will — Frauen nicht, weil sie sich dann nicht mehr als das Opfergeschlecht stilisieren können, woraus sie Forderungen ableiten können (und es ja auch tun); Männer nicht, weil sie nicht als sensibel/vulnerabel/schwach erscheinen wollen, instinktiv wissend, dass sie dies unattraktiv als (potenzieller) Lebens-/Sexualpartner für Frauen macht (egal was letztere [1. aus Gewohnheit/ innerem Zwang zur Erfüllung sozialer Erwartungen und/oder 2. aus starker Bestrebung zur Psychoinformationserlangung zwecks Bindungsverhaltenskontrolle/Sozialmachterhalt bloß] s a g e n).

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