Per email bekam ich eine Anfrage:
Hallo Konstantin,
ich habe eine Idee für deinen nächsten Blogeintrag und gleichzeitig interessiert es mich ebenfalls und sicherlich viele andere auch.
[…] ich kein Fleisch esse seit ca. 6 Jahren.
Ich denke immer, dass ich mehr Kraft usw. hätte, wenn ich wieder Fleisch essen würde […]Bis jetzt hat mich noch nichts so sehr davon überzeugt wieder mit Fleisch essen anzufangen, deshalb würde ich gerne mal wissen, was Anastasia darüber weiß.
Die Buddhisten essen Fleisch, die Moslems auch, bei den Christen kenne ich Quellen, wo man Fleisch nicht essen sollte und dann wieder doch…
Klar muss das jeder für sich selbst entscheiden, es würde mir und vielen anderen auch aber bei der Entscheidung vielleicht helfen, wenn man mal Anastasias Sicht darauf kennt.
Vielen Dank!
Meine Antwort darauf:
Hallo,
danke für diese Frage. Ich selbst esse seit einigen Monaten Fleisch. Zwar in geringen Mengen und von bestmöglicher Qualität, aber ich spüre, daß ich es brauche.
In Band 1, Seite 94, steht folgendes:
„Sieh mal, deine Fragen, was, wann und wie man essen sollte, kann niemand so gut beantworten wie der Organismus des einzelnen Menschen. […] Ein Mensch sollte in dem Moment Nahrung zu sich nehmen, wenn es ihm sein Körper empfiehlt; einen anderen Ratgeber darf es nicht geben. […] Etwas Ähnliches gilt für deine Frage, was man essen soll: nämlich das, was man gerade zur Hand hat. Der Organismus wählt selbst das Richtige.“
Anastasia selbst empfiehlt dem Wladimir etwas zu Essen zu sich zu nehmen, als er bei einem Schaschlikstand Hunger bekommt. Sie empfiehlt ihm also Fleisch zu essen:
„Als ich an den zahlreichen Imbissstuben und Schaschlickständen vorbeiging, verlockten mich all die köstlichen Düfte, und ich kämpfte mit dem Wunsch, diese Leckereien zu probieren. Ich hatte zwar Geld in meiner Tasche, wollte aber sparsam damit umgehen. Da geschah etwas Unglaubliches: Ich hörte leise, aber deutlich die Stimme Anastasias.
«Kauf dir etwas zu essen, Wladimir. Kauf dir, was immer du willst. Du brauchst jetzt am Essen nicht so zu sparen.» Ich ging noch ein paar Schritte an den geöffneten Imbissstuben vorbei, da hörte ich wieder die gleiche Stimme: «Warum bleibst du nicht? Bitte iss etwas!»“Ich sehe keinerlei Grund Fleisch und tierische Produkte nicht zu essen, wenn man begeisterter Leser der Anastasia Bücher ist.
Es gibt auch keinen Grund Fleisch und tierische Produkte zu essen, wenn man es nicht mag.Auf keine Fall würde ich eine Handlungsempfehlung aus den Büchern lesen wollen, das wäre der Start eine Sekte aufbauen zu wollen.
Also: Spür rein, nach was Dein Körper sich sehnt.
Viele Grüße
Konstantin
Danke für diesen interessanten Beitrag! Ich wollte noch ein Zitat von Wolodja aus Buch 8.1. hinzufügen.
„Mama (Anastasia) sagt man kann alles verwenden, was die Tiere von sich aus dem Menschen geben. Das gilt besonders für Menschen, die es gewohnt sind, sich nicht nur von Pflanzen zu ernähren.“
Was geben die Tiere von sich aus? Milch, Eier und Honig wären da denkbar.
Nun, ich selbst ernähre mich seit 10 Jahren rein pflanzlich, ohne jegliche Supplemente, und erfreue mich sehr guter Gesundheit. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass die Ernährung nur einen Bruchteil der Gesundheit des Menschen ausmacht und ich meine Gesundheit vor allem auch meiner mentalen Einstellung, dem Verständnis der 5 biologischen Naturgesetze(5bn.de), und meinem weitestgehend liebevollen und stressfreien Lebensstil in der Natur verdanke.
Ich hatte vor ein paar Jahren mal kurzzeitig Gusto auf „Fleischiges“, woraufhin ich ein paar mal veganen Fisch, sowie vegane Fleischalternativen gegessen habe. Nach kurzer Zeit war mein Gusto befriedigt und kam nie wieder. Ich bin froh, dass es solche Fleischersatzprodukte gibt, die geschmacklich teilweise hervorragend sind und dem „Original“ erstaunlich nahe kommen bzw. manchmal sogar besser schmecken.
Mir geht es bei der Fleischfrage vor allem um die Ethik.
Ich selbst bin zwar überzeugt, dass wir Menschen kein Fleisch brauchen um gesund und stark zu sein, aber wenn jemand das starke Gefühl hat er/sie braucht Fleisch und man hat u.a. schon die angeblich leckeren Bio-Lupinensteaks(oder selbstgemachte pflanzliche Fleischalternativen) eine zeitlang (vergeblich) probiert, dann ist es denke ich zumindest angemessen, dass man sein Bestes dafür tut, das Fleisch auf gewaltloseste Weise zu bekommen, wie es eben im Bereich des Möglichen liegt. Am besten wären meiner Ansicht nach wohl Tiere, die eines natürlichen Todes gestorben sind oder durch einen Unfall verunglückt sind. Das käme dann dem „was die Tiere von sich aus dem Menschen geben“ wohl am nähesten.
Zum Thema „Fleisch und Ethik“:
Die Mutter einer Schulfreundin war der Ansicht, es sei ethisch besser Fleisch von möglichst großen Tieren zu essen, weil dann weniger Tiere dafür sterben müssen. Das finde ich eine bemerkenswerte These, die ich anderswo noch nie gehört habe.
Meine Ergänzung: Also wenn man das große Tier auf viele Menschen aufteilt, oder das Fleisch haltbar macht, so dass es für eine lange Zeit hält, und man es nach und nach isst.
Von anderer Seite hörte ich auch mal, dass es sehr auf den Lebensraum des jeweiligen Menschen ankommt: D.h. da wo es kalt ist, braucht der Mensch mehr Fleisch, und da wo es warm bzw. heiß ist, braucht er es weniger bis gar nicht. In den „mittleren Regionen“ ist das also auch Jahreszeitenabhängig. Auch das Angebot an Obst usw. variiert ja je nach Jahreszeit, da wo es Jahreszeiten gibt. Dies wird ja bei Anastasia auch erwähnt, dass die Natur alles genau zur richtigen Jahreszeit hervorbringt, in der es dem Menschen für die Ernährung dient.
Ich finde es gut, wenn man während des Fleisch-Essens (falls man welches isst) dankbar und liebevoll an die jeweilige Tierart denkt. Bei Wurst aus verschiedenen Tierarten kann es leicht passieren eine Tierart zu vergessen… da sollte man dann schon vorher lesen was drin ist.
Das Tier welches man isst, persönlich lebendig gekannt zu haben, passiert hierzulande derzeit ja eher selten. Doch dabei (ebenso wie bei selbstangebautem Gemüse) ist die Verbindung und der zum Essen passende Gedanke wohl viel eher natürlicherweise da, als bei Gekauftem. Insbesondere wenn das Ursprungsprodukt so verarbeitet ist, dass man es von der Form her nicht mehr erkennt (egal ob vegane, vegetarische oder fleischliche Produkte).
Ganz gruselig finde ich es zu beobachten, wenn Fleisch vollkommen achtlos gegessen und dann (z.B. beim Klingeln der Schulglocke) die halbe Portion des Fleischgerichtes in den nächsten Mülleimer geworfen wird.
Ich war einmal in einem veganen Restaurant, wo das vegane Essen absichtlich so hergerichtet war, als wäre auch Fleisch dabei. Ich bestellte etwas, was als gebackene Ente auf der Karte stand. Die Pseudo-Fleisch-Stücke hatten richtige „Noppen“, also „Gänse- bzw. Entenhaut“. Das kam mir irgendwie obszön vor. Geschmacklich war es ok oder sogar ganz gut, doch ich bemerkte die Gedankenverwirrung, die dabei entsteht, weil ich die ganze Zeit (wohl auch aus meiner Übung heraus dankbar an das jeweilige Tier zu denken) an eine Ente dachte, anstatt an Soja, oder woraus das ganze auch immer gemacht war.
Der Besuch eines solchen Restaurantes war eine Art Experiment, welches ich seitdem nicht wiederholt habe.
Wenn ich einen Apfel oder eine Möhre essen möchte, dann brauchen diese Dinge sich für mich nicht als „Tier“ verkleiden.