Unter „Klimaschutz“ wird häufig nur verstanden Kohlenstoffdioxid (CO2) zu reduzieren. Dies greift jedoch viel zu kurz.
Insbesondere wirkt die Art und Weise der Landnutzung direkt auf das Klima ein.
Dazu gibt es einen beeindruckenden Vortrag von Prof. Dr. Agr Karl Auerswald den er am 29.2.2024 gehalten hat:
Ich empfehle jedem diesen Vortrag wahrzunehmen!
Selten hat mir jemand so aus der Seele gesprochen wie hier.
Die Erklärung fur die höheren Niederschläge im Sommer gegenüber dem Winter in Eurasien findet man in den Publikationen „biotoc pump/ biotic regulation“. Wenn im Sommer in Russland die Taiga Wälder anfangen Wasser zu verdunsten, erzeugen sie ein Tiefdruckgebiet dadurch, der feuchte Meeresluft über den Kontinent saugt, daß diese nicht über dem Meer sondern über Land abregnet. Wobei auch die Urwälder Osteuropas für uns eine große Rolle spielen, wobei diese ja leider…..
Daß sich das Muster wie gezeigt ändert, entspricht genau der Nutzung dieser Wälder als „klimaneutrale Energiequelle“!!!
Der Mediterrane Raum wurde in der Antike sehr stark genutzt und weitgehend entwaldet, weshalb er jetzt ein Klima ohne Sommerregen hat.
https://bioticregulation.ru/pump/pump.php
Mehr dazu:
Abigail Swann : Wie Wälder das Klima beeinflussen“,Spektrum
https://www.spektrum.de/news/wie-waelder-das-klima-beeinflussen/1603100
Daniel Lingenhöhl: „Die Bio-Regenmacher“,Spektrum
https://www.spektrum.de/news/die-bio-regenmacher/1163922
==> Grundlagenartikel!
paper in nature:
Meier, R., Schwaab, J., Seneviratne, S.I. et al. Empirical estimate of forestation-induced precipitation changes in Europe. Nat. Geosci. 14, 473–478 (2021). https://doi.org/10.1038/s41561-021-00773-6
Erklärvideo:“The Biotic Pump: How Forests Create Rain “
https://www.youtube.com/watch?v=kKL40aBg-7E
Auf Telepolis erschien gerade ein Artikel zur Nutzung von Klimaanlagen in Stadten und deren Wirkung auf die Straßentemperatur: „Studien zeigen, dass die Abwärme der Geräte die Temperatur in Innenstädten um bis zu zwei Grad erhöhen kann. Zudem sind die Anlagen wahre Stromfresser.“
Nach etwas Recherche bin ich auf eine Studie aus 2019 über Paris gestoßen, wo die Aussagen aber noch deutlicher sind. In den Simulationen wurde die Straßentemperatur in 2m höhe um 4:00 morgends simuliert. Im Vergleich zum Referenzszenario ohne Klimaanlagen war diese Temperatur nach 9 Tagen Hitzewelle (Modell Paris 2003) je nach Szenario um 2,4…3.6°C höher.
Als Alternative wurde ein Maßnahmenpaket von 10% der Fläche in neuen Parks, optimierter Baustandard und Nutzerverhalten betrachtet. Dabei waren Reduzierung dieser Temperatur um bis zu 4,2°C möglich, wo die Menschen ohne AC am Tag aber noch immer Hitzestress hatten, allerdings knapp 1,5 Hitzestunden weniger als ohne die Maßnahmen.
Quellen:
https://www.telepolis.de/features/Hitzefrei-im-Home-Office-Der-Trend-zur-Klimaanlage-in-den-eigenen-vier-Waenden-10470262.html
https://de.euronews.com/green/2023/08/29/faktencheck-zur-hitzewelle-machen-klimaanlagen-die-stadte-noch-heisser
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ab6a24