kleiner Speicherofen aufgestellt

Im Rahmen eines Seminares haben wir dieses Wochenende einen Tigchel-Speicherofen aufgestellt (Die “Kachel”/der “Ziegel” ist im Niederlaendischen “tegel”, bei “Tigchel” ist der Eigenname des Erfinders eingeflossen und es wird “Tichel” ausgesprochen.)

Hier erklärt Jan Bos den Unterschied zwischen Verbrennungstemperatur und Oberflächentemperatur. Beim Tigchel Ofen gibt es eine ausserordentlich hohe Verbrennungstemperatur (gelbe Kurve nach oben) und eine relativ niedrige Oberflächentemperatur auf der Ofen-Aussenseite. Diese ist jedoch zeitlich gesehen sehr lange warm (braune Kurve, mehr waagerecht):

IMG_9108

Durch die hohe Verbrennungstemperatur wird praktisch alles verbrannt, was verbrennbar ist. das heißt, es gibt keinen Rauch (das ist unverbrannter Brennstoff) und sehr niedrige CO-Werte. Das ergibt eine sehr hohe Effizienz:

IMG_9107

Durch die besondere, mehrschalige Bauweise des Tigchel Ofens wird der Ofen relativ schnell warm und hält diese Wärme doch recht lange:

IMG_9109

Hier ein paar Bilder vom Aufbau des kleinen 4D-Speicherofens mit Ofenbank.
Zuerst wurde der unebene Holzboden mit Nivellierspachtel ausgeglichen und eine Edelstahlplatte mit Flexkleber als Lastverteilung aufgeklebt:

IMG_9068

IMG_9076

Der angelieferte Bausatz:

IMG_9091

IMG_9093

IMG_9094
Viel Zeit wurde aufgewendet um die Bodenplatte mit der Wasserwaage auszurichten:

IMG_9096
Dann ging es ziemlich zügig nach oben:

IMG_9111

IMG_9112

IMG_9113
Alle Steine sind beschriftet, so dass man sie entsprechend der Anleitung richtig positioniert. Hier ein Blick in die Brennkammer mit den vielen Luftdüsen:

IMG_9114
Keine zwei Stunden später war der Deckel drauf! Es fehlten noch die Ofenbank, das Ofenrohr und die Tür:

IMG_9115

Allerdings merkte ich, dass der Ofen nicht senkrecht stand, sondern leicht schräg (ca. 1cm). Der Boden hatte wenige Millimeter ungleichmäßig nachgegeben. Eine leichte Veränderung des Bodens war zu erwarten, bei 600kg Gewicht. Der Ofen wurde so platziert, dass zwei Tragbalken die Last tragen und unter dem Boden ist in direkter Nähe eine tragende Wand. Dies war alles berücksichtigt. Was unerwartet kam, war, dass ein Balken nicht nachgab und nur der andere etwas. Ich war darüber nicht glücklich und überzeugte Jan, dass ich den Ofen noch mal ab- und wieder aufbauen will…. Er war erst gar nicht begeistert, aber dann haben wir es gemacht. Jan, Volker, Maik und ich haben in wenigen Minuten den Ofen wieder zerlegt:

IMG_9116
Dann wurde die Grundplatte mit Unterlegplättchen derart ausgerichtet, dass die zu erwartende Neigung berücksichtigt ist. Dann ging es wieder zum Zusammenbau. Nach weniger als 15 Minuten waren wir soweit wie zuvor, jedoch war jetzt der Ofen exakt senkrecht!

IMG_9117

Dann ging es zur Ofenbank:

IMG_9119
Abends dann das erste Feuer! Vor lauter Aufregung ist das Bild leider etwas verwackelt:

IMG_9121

 

Schreibe einen Kommentar