aufbauende Landwirtschaft

Die übliche Landwirtschaft, genannt „konventionelle Landwirtschaft“ (Wortbedeutung „Übereinkunft, Vereinbarung“), hatte ein Dilemma: Es wurde mehr Energie verbraucht als produziert, also war der Begriff „Gewinnerzielungsabsicht“ unpassend. Gleichzeitig wurde Humus und Spurenmineralien verbraucht und schlussendlich war Wüste entstanden.

Sicher konnte man der üblichen Landwirtschaft zugute halten, dass sie mit Unmengen an Erdöl es geschafft hatte, die stark gewachsene Anzahl an Menschen auf diesem Planeten notdürftig mit Nahrung versorgt zu haben. Nur wurde es für dieses System, was extrem abhängig von vielem war (Erdöl, High-Tech, Großindustrie), immer schwieriger, eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen. Passenderweise hatten auch sehr viele Bauernhöfe Nachwuchsprobleme, immer mehr Bauernhöfe gaben auf, junge Menschen zogen vom Dorf in die Stadt, viele Betriebe konnten wirtschaftlich nur noch mit Fördermitteln überleben usw.

Doch dann kam die Permakultur ins Spiel und mit ihr die aufbauende Landwirtschaft. Dabei spielen mehrjährige Lebewesen wie Bäume eine weit größere Rolle als bisher. Ausgehend von der Suche nach der bioproduktivsten Lebensgemeinschaft landet man schnell bei der sogenannten „Savanne“ als Muster. Das bedeutet: lichter Wald mit einzelnen Großbäumen, vielen Etagen aus unterschiedlich hohen Gehölzen, bis hin zu Stauden, Grasflächen und Kletterpflanzen.

Bei der Auswahl der Baumarten ist zu erwägen was und wieviel denn von der jeweiligen Pflanze gegessen werden kann. Bei Buchen und Eichen ist zu beachten, dass es Mastjahre gibt mit Pausen von einigen Jahren ohne Früchte. Günstiger ist beispielsweise die Esskastanie, die nach einer Anfangszeit jährlich Früchte liefert. Von den Maronen gibt es diverse interessante Arten und Sorten. Da die Früchte der Esskastanie weit mehr Kohlehydrate als Fett beinhalten, sollten auch Bäume gepflanzt werden, deren Früchte die Fettversorgung sicherstellen. Diesbezüglich ist die Walnuss und die Haselnuss sehr interessant.

Bei der Anordnung der Pflanzstandorte wird nach dem Keyline-System nach Yeomans gearbeitet. Dabei werden (sehr vereinfacht dargestellt) Pflanzreihen entlang der Höhenlinien angelegt.

Es gibt es interessantes englischsprachiges Buch zum Thema:

Restauration Agriculture
Real-world permaculture for farmes
von Mark Shepard

Es gibt ein paar Webseiten, auf denen man dazu mehr lesen kann:

https://www.freizahn.de/2015/03/restaurierende-landwirtschaft/
http://www.freizahn.de/2015/05/das-keyline-konzept/
https://www.freizahn.de/2018/01/informationen-zu-moeglichkeiten-der-ertragssteigerung-in-der-landwirtschaft/
https://diefarbedesgeldes.de/mark-shepard-permakultur-kann-die-weltbevoelkerung-ernaehren/
https://permacultureapprentice.com/permaculture-profiles/new-forest-farm-mark-shepard-100-acre-15-years-of-establishment/

Und hier die Webseite vom Buchautor Mark Shepard:
https://newforestfarm.us/

hier gibt es im Internetarchiv mehrere schöne Bilder:
http://web.archive.org/web/20161112051852/http://newforest.farm/gallery/

Ende Januar gibt es im Projekt Tempelhof ein Symposium „Aufbauende Landwirtschaft“
Boden wieder gut machen, Methoden einer regenerativen Agrarkultur
http://aufbauende-landwirtschaft.de/

1 Gedanke zu „aufbauende Landwirtschaft“

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