Wladimir: «Ich überdachte viele Ratschläge aus der Literatur zur Kindererziehung, aber ein Satz Anastasias kam mir immer öfter in den Sinn: „Die Erziehung von Kindern ist die Erziehung von sich selbst.“ Lange war mir der Sinn dieses Satzes unklar, aber im Endeffekt schloss ich für mich daraus: Unsere Kinder werden nicht von elterlichen Strafpredigten, nicht vom Kindergarten, von der Schule oder Hochschule erzogen. Unsere Kinder erzieht die Lebensweise: unsere Art zu leben, die Lebensart der Gesellschaft insgesamt. Und was immer die Eltern, Lehrer an den Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen sagen werden, welch kluge Erziehungssysteme auch angewandt werden mögen, die Kinder werden die Lebensweise annehmen, die sich bei der Mehrheit der sie umgebenden Menschen eingebürgert hat.
Folglich hängt die Kindererziehung völlig vom eigenen Weltverständnis ab, davon, wie du selbst, deine Eltern und die Gesellschaft insgesamt leben. In einer kranken, unglücklichen Gesellschaft können nur kranke und unglückliche Kinder geboren werden.»
Zitat aus: Band 6, Seite 13