Anastasia: der Mensch ist doch ein vernünftiges Wesen

Wie wäre es wohl, wenn man solchen jungen Paaren der Urzeit erzählt hätte, dass es einmal eine Zeit geben werde, wo die Trauung ganz anders aussieht? Zwei junge Leute kommen zu einem bestimmten Gebäude, unterschreiben ein Papier und fahren mit einem fremden, geschmückten Auto durch eine Stadt, die ihnen nicht gehört und auch niemals gehören wird. Dann setzen sie sich mit geladenen Gästen an Tische in einem Restaurant, essen Speisen, die weder von ihren eigenen Händen noch von denen ihrer Verwandten zubereitet wurden, trinken Wodka, und die bereits angetrunkenen Gäste und Verwandten rufen dem Paar dann lautstark zu: «Küsst euch! Küsst euch!» Das ist alles. Dann noch ein sogenanntes Ehebett und die unangenehmen Folgen des Gelages sowie die völlige Abwesenheit eines Raumes, der mit der Energie der Liebe erfüllt werden könnte.
«Das kann nicht sein! Niemals!», hätten die jungen Paare gesagt. «Der Mensch ist doch ein vernünftiges Wesen und nicht ein tollwütiges Tier, dass er eine kaum aufgekeimte Liebe sogleich im Keim ersticken würde.»

Zitat aus: Band 10, Seite 141

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