Anastasia: die alten Bräuche und Kultur der Ahnen

Nur die echte Liebe ist fähig, einen Familienstamm zu formieren.

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Damals konnten die jungen Leute, die sich ineinander verliebten und mit dem Verhältnis zu ihren Eltern nicht zufrieden waren, ihr Elternhaus verlassen, auf einem lieb gewonnenen Grundstück eine eigene Behausung bauen, sich zuerst von den Gaben des Waldes ernähren und später selbst Lebensmittel anbauen und einen eigenen Haushalt gründen. Trotz dieser Möglichkeiten gingen sie nicht von ihren Eltern weg. Die Begründer des Familienstammes müssen sie mit viel Verständnis und Liebe behandelt haben.

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Ein Ausflug in die Geschichte unseres Volkes ist auch deswegen erforderlich, weil wir die Frage klären müssen, ob die alten Bräuche und die Kultur unserer Ahnen wegen der fehlenden Anwendung von selbst verschwunden sind. Sind diese jahrtausendealten Traditionen vielleicht zielgerichtet vernichtet worden?
Wenn diese Bräuche tatsächlich ohne Fremdeinwirkung verschwunden sind, hat es keinen Sinn, noch weiter in unserer Geschichte herumzuwühlen, denn dann hat das Volk selbst die alte Kultur abgelehnt, weil sie nicht mehr gebraucht wurde. In diesem Falle würde das Volk auch heute die alten Bräuche nicht mehr annehmen und anwenden wollen.
Wenn dagegen die alten Traditionen gezielt vernichtet wurden, dann ist es erforderlich zu klären, wer der Übeltäter war und was er genau erreichen wollte. Die Ergebnisse der Untersuchung sollten dann unserer heutigen Gesellschaft zur Beurteilung vorgestellt werden.
Möglicherweise bergen die alten Bräuche und Traditionen solche Geheimnisse des menschlichen Daseins in sich, die wir unbedingt lüften müssen, wenn wir nicht in den Abgrund geraten, nach und nach aussterben und von Familienfehden geplagt werden wollen. Wir reden oft über große Kriege. Doch nicht selten ist ein Konflikt in der eigenen Familie für alle Beteiligten viel schmerzhafter als eine Meldung über den Irak-Krieg oder die Kämpfe im Nahen Osten.

Zitat aus: Band 8 Teil 2, Seite 65f

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