Wenn man aus einem Stück Land einen Waldgarten anlegen will, man also häufig über längere Zeit vor Ort werkeln und schaffen will, dann stellt sich gleich zu Anfang die Frage, wie mache ich das mit der Notdurft, bzw. wohin mit dem Humus, den der Mensch abgeben will wenn er mal „muss“. Die neumodisch üblich gewordenen Wassertoiletten sind nicht so einfach zu installieren und zu betreiben: Sie brauchen sehr viel Wasser und produzieren viel Schwarzwasser, also mit Kot belastetes Spülwasser das zwingend gereinigt werden muss weil sonst das Grundwasser Schaden leiden könnte.
Die simpelste Methode auf dem Land ist ein Spaten: Loch graben, darüber in die Hocke gehen und nach Benutzung wieder zu schaufeln.
Dann gibt es viele Variationen von sogenannten Komposttoiletten. Die haben zwar Vorzüge, aber oft auch eine Menge Fliegen…
Nun gibt es eine Neuentwicklung: Die wasserlose-Spültoilette, Kreislauf-Toilette genannt!
Der Trick dabei: Urin wird aufgefangen, behandelt und dann als Spülflüssigkeit verwendet. Dadurch braucht es keinen Wasseranschluss und weil alle Bestandteile aus Schüssel und damit aus dem Zimmer (Hütte, Bauwagen etc) heraus gespült werden, gibt es keine Fliegen im Zimmer. (Allerdings braucht es frostfreie Umgebung)
Die Urin-Behandlung ist auch kein Hexenwerk: Das angebotene Mittel besteht aus Zitronensäure und Lebensmittelfarbe. Durch die Säure wird der pH Wert gesenkt, die Urease findet nicht statt (die Aufspaltung von Harnstoff in Ammoniak und CO2), der Stickstoff bleibt als Nährstoff in der Flüssigkeit erhalten und es stinkt nicht.
Hier ein Bild der neuartigen Toilette:
Die schwarze Fußpumpe, links im Bild, ist die Spülung mit Urin, die weiße Handpumpe rechts im Bild befördert die Kot-Urin-Mischung per Druck durch einen Schlauch dort hin wo man es haben will, also beispielsweise in einen Auffangbehälter zur späteren Kompostierung oder auch zur Biogasherstellung.
Hier der Link zur Beschreibung der Erfinder:
https://eigenenergie.org/uncategorized/modell-green-line-fuer-wohnhaeuser-geht-an-den-start/
Ob meine Methode auch für Frauen geeignet ist? Immerhin heißt es, sie könnten ebenfalls im Stehen pinkeln …
Links neben der Schüssel steht ein Behälter mit Sägespänen, die ich mit einem Schöpflöffel in einen flachen Stahltopf fülle und in die Schüssel stelle, um den Kot aufzufangen – außer Durchfall. Der Urin fließt ins Wasser, denn er ist im Thermokomposter absolut fehl am Platz. Anschließend kommt noch ein Schöpflöffel Sägespäne auf den Kot, den ich in eine Tonne rechts der Schüssel für Gartenabfälle entleere. Das Verfahren ist absolut geruchsneutral, der Wasserverbrauch für den Urin minimal. Die handelsübliche Schüssel bleibt erhalten und kann von Gästen wie gewohnt genutzt werden. Bin ich gerade allein im Garten zugange, spare ich sogar das Wasser.
Eine stinkende nasse Biotonne ist in meinen Augen ein Frevel wegen der Giftstoffe, die sich darin entwickeln: Schimmelpilze und viel zu viele Würmer! Meinen Thermokomposter muss ich sogar oben offen lassen, damit die Insekten und Bakterien genug Regenwasser erhalten. Aufgrund der vielen Sägespäne wäre es sonst zu trocken. Ratten und Maulwürfe habe ich nie beobachtet, nur Mäuse. Der Jahresvorrat Sägespäne aus einem Sägewerk kostet weniger als fünf Euro.
Also ich kenne da eine einfachere Methode, die ich auch wieder anwenden würde,
falls ich mir auf meinem Grundstück ein Gartentoilettenhäuschen bauen sollte.
Denn gerade in der warmen Jahreszeit nervt es mich sehr, wieviel Wasser verwendet wird,
obwohl wir einen eigenen Brunnen haben.
Meine Version: Farbeimer etwas erhöht stellen, schöne WC- Brille drauf, etwas Erde rein und
Erde zum Nachschütten. Ganz einfach und ohne Aufwand.