Vor etwas über 8 Jahren schrieb ich zum ersten Mal hier im Blog über den Tigchel Speicherofen aus den Niederlanden:
https://www.konstantin-kirsch.de/2015/11/speicherofen-der-sonderklasse-tigchel.html
Mittlerweile habe ich mehrere dieser Öfen aufgebaut und befeuere hier im Waldgärtnerhaus zwei Stück davon (je einer pro Etage).
Es ist im Lauf der Zeit einiges an Erfahrung dazu gekommen und nun kann ich den Vergleich mit anderen Öfen sehr gut ziehen.
Passend dazu kam gestern eine Anfrage rein, in der der Tigchel 10D mit einem anderen Speicherofen, dem Nordpeis Salzburg XL+1 verglichen wird.
Ich habe umgehend geantwortet. Anfrage und Antwort ist hier nachzulesen:
https://www.konstantin-kirsch.de/2015/11/speicherofen-der-sonderklasse-tigchel.html/comment-page-1#comment-98469
Umgehend kam einer erneute Nachfrage, die ich soeben beantwortet habe:
https://www.konstantin-kirsch.de/2015/11/speicherofen-der-sonderklasse-tigchel.html/comment-page-1#comment-98470
Auszug meiner 2. Antwort:
„[…] Ihre erneute Rückfrage hat mich dazu bewogen nach der Aufbauanleitung vom Nordpeis zu suchen. Hier bin ich fündig geworden:
https://www.kaminofen-muenchen.com/mediafiles/Bedienungsanleitungen/Nordpeis/Salzburg%20XL/Bedienungsanleitung%20Nordpeis%20Salzburg%20XL.pdf
Zusätzlich habe ich hier ein Video vom Aufbau gefunden:
https://youtu.be/uZV1BcIn_wMNach Betrachtung von Text und Film ist für mich klar, daß ich den Nordpeis nicht einmal geschenkt annehmen würde. Und wenn ich ihn annehmen müsste, so würde ich ihn direkt weiter verkaufen (mit eher schlechtem Gewissen) ohne ihn bei mir aufzubauen. Das klingt vielleicht krass, aber es ist so. […]“
***
Hier nun erscheint der in meiner Antwort angekündigte, Blogartikel mit ausführlichen Details.
Ich vergleiche diese zwei Öfen, wobei ich den Nordpeis gleich durchgestrichen habe um deutlich zu machen, daß ich diesen Ofen NICHT empfehle:
Die feuer- und wärmetechnischen Unterschiede sind so krass, da muss ich echt überlegen wo ich anfange. Das ähnelt einem Vergleich eines VW Golf mit einem Lexus LS. Beide Autos fahren (beide Öfen machen warm), … soweit sind sie ähnlich – und doch ist der Lexus weitaus höherpreisig – weil eine komplett andere Klasse an Qualität …
Zurück zu den Öfen. Die Unterschiede im Detail:
Allgemeines:
- Der Nordpeis wird an Ort und Stelle fest verklebt montiert und taugt daher nicht bei grundlegenden Veränderungen, die im Leben immer wieder auftauchen, insbesondere aktuell sind Veränderungen häufig (z.B. Jobverlust, Beziehungstrennung, Umzug etc.) im Unterschied zu früheren Jahrhunderten.
- Der Nordpeis kann nicht mehr abgebaut und an anderer Stelle aufgebaut werden.
- Der Nordpeis muss nach Montage mehrere Tage austrocknen bis man ihn (sanft) anfeuern darf (siehe Anleitung Seite 7: „Die neue Feuerstelle enthält viel Feuchtigkeit die entlassen werden muß, bevor Sie dem angegebenen Befeuerungsrythmus folgen können“)
- Der Nordpeis kann nicht separat vom Haus verkauft werden weil er fest eingebaut wird.
- Der Nordpeis taugt nicht für Mieter, die selber in die Mietwohnung einen Ofen stellen und diesen später mitnehmen wollen.
- Der Nordpeis taugt nicht für Balkendecken, die selbst wenn sie noch so stabil sind, immer ein wenig Bewegung haben können.
- Falls der Nordpeis freistehend ohne Strahlungsschutzblech an der Hinterwand aufgebaut wird, beträgt der Mindestabstand hinten zu brennbarem Material 800 mm
- Der Nordpeis-Wandaufbau nach hinten ist, von innen nach außen: Feuer, Stein, Luftspalt, dünne Verkleidung (dadurch wird die Oberfläche nach hinten sehr heiß).
- Der Nordpeis ist grob doppelt so breit wie der Tigchel (ca. gleich tief) und braucht somit doppelt so viel Aufstellfläche.
- Die Abgastemperatur beim Nordpeis (Modell Salzburg +1) liegt bei 114°C (Wärmeverlust).
- Als Wirkungsgrad wird angegeben: 89%
- Der Nordpeis kann (und sollte wohl) nach dem Aufbau angemalt oder verfliest werden.
- Der Tigchel wird lose und trocken zusammen gesteckt. Die obere Abschlussplatte hällt alles zusammen. Durch (an die Steine schon ab Werk angeklebten) Dichtbänder in den Fugen kommt kein Rauch in den Raum. Nur die Feuertür wird mit 4 Schrauben befestigt.
- Der Tigchel kann immer wieder ab- und aufgebaut werden.
- Der Tigchel kann direkt nach dem (trockenen) Aufbau mit voller Leistung befeuert werden.
- Ein Tigchel kann gebraucht verkauft werden, weil der Ab- und Aufbau leicht und schnell geht.
- Der Tigchel taugt für Mieter, die auch ohne Genehmigung vom Vermieter dieses ‚Möbelstück‘ aufbauen wollen, weil der Tigchel beim Auszug wieder mitgenommen werden kann.
- Der Tigchel kann auf Balkendecken und sogar auf schwankenden Hausbooten aufgebaut werden, weil alles lose gesteckt ist und die Dichtbänder alles dicht halten.
- Der Tigchel kann mit wenigen Zentimeter Abstand zu brennbaren Wänden aufgestellt werden.
- Der Tigchel-Wandaufbau nach hinten ist, von innen nach außen: Feuer, Stein, Luftschacht, Stein, Luftschaft, Stein (dadurch ist die Oberfläche nach hinten nur warm)
- Der Tigchel ist mit 70x70cm Aufstellfläche sehr kompakt.
- Die Abgastemperatur beim Tigchel (Modell 10D) liegt bei 80°C.
- Der Wirkungsgrad des Tigchel liegt weit über 90%,
siehe: https://www.konstantin-kirsch.de/2016/04/tigchel-speicherofen-pruefzertifikat-ueber-90prozent-effizienz.html - Der Tigchel kann in vielen Farben bestellt werden (im Preis inklusive).
Zur Brennkammer:
- Beim Nordpeis ist die Brennkammer breit und deshalb werden Holzscheite quer auf ein kleines Startfeuer gelegt. Dadurch treten bei den Holzscheiten Rauchgase an den seitlichen Enden aus (Schnittflächen) weil die brennbaren Rauchgase entlang der Wuchsrichtung des Holzes zuerst an den sogenannten Stirnseiten austreten. Bei waagerechtem Holz liegen diesen Gasaustrittsbereiche weit auseinander und bei mehreren Scheiten hat man schnell 10 auseinander liegende Stellen an denen nicht brennende Rauchgase austreten bis endlich das Feuer so stark brennt, bis alle diese Rauchgase brennen. Das ergibt unnötig viel Rauch und Gestank beim Starten des Feuers außerhalb des Hauses. Außerdem ist es Energieverschwendung.
- Beim Nordpeis ist das Fenster groß und geht bis ans untere Ende der Brennkammer. Das mag romantische Betrachtung des Feuers ermöglichen (ist Mode), aber es hat einen hohen Wärmeverlust beim Abbrand, dadurch verringerte Temperatur des Brandes und dadurch eine schlechtere Verbrennung.
- Empfohlene Holzmenge beim Befeuern/Nachlegen: 4 kg
- Man muss mehrfach am Tag anfeuern / nachlegen
- Das brennende Holz liegt direkt auf einem Gusseisengitter, dadurch fällt viel Glut nach unten in den Aschesammelbereich ohne komplett verbrannt zu sein (Video 12:00)
- Der Nordpeis hat nur minimale Nachverbrennung. Er hat hinter der Brennkammer einen sogenannten „Wärmewechsler“ was ein Blechteil mit ein paar Löchern ist. Vermutlich handelt es sich um doppelwandiges Blech durch das etwas Luft strömt und an den Löchern wieder austritt (Nachverbrennung). Zusätzlich gibt es über der Feuertür ein schräges Doppelblech (Video 11:25) durch das Luft vom Bereich der Scheibe nach oben in den Abgasbereich geführt wird und dort eine gewisse Nachverbrennung ergibt.
- Die Holzscheite sollen maximal 50 cm lang sein. Das ist schwierig einzuhalten wenn man Meterholz kauft (das evtl. auch 105 oder 110 cm lang sein kann) und man es dann halbiert. Dabei können leicht Stücke mit 60cm Länge entstehen, die dann nicht in den Ofen passen.
- Beim Tigchel ist die Brennkammer schmal und hoch. Dadurch treten die Rauchgase alle oben gebündelt aus und brennen perfekt ab. Diese Art des Feuers nennt sich TLUD (Top Light Up Down = Oben anzünden und es brennt von oben nach unten). Diese Art zu Feuern wird von Schornsteinfegern empfohlen!
- Beim Tigchel ist das Fenster relativ klein und die Brennkammer geht dahinter weit nach unten so daß die meiste Wärme des Brandes von allen Seiten Steine hat, die wiederum mit Zuluftlöchern ausgestattet sind, die besondere Wirbel beim Einströmen erzeugen. Dadurch wird die Verbrennung optimiert.
- In den Tigchel lege ich beim Anfeuern durchaus schon mal 10 kg Holz rein. Nimmt man schweres Hartholz kann man auch 12 kg gleichzeitig rein geben.
- Man kann beim Tigchel mit einem einmaligen Abbrand von 10kg den ganzen Tag Wärme genießen.
- Beim Tigchel steht das Brennholz auf ca. 5 cm hohen und 5 cm Durchmesser großen Steinen, auf denen wiederum Asche liegt, somit verbrennt die restliche Glut im Feuerraum vollständig im Aschebett und nur gelegentlich fällt Asche durch die Ritzen zwischen den runden Feuerboden-Steinen in die Ascheschublade nach unten.
- Beim Tigchel hat es in der hohen Brennkammer sehr viele Wirbelkammer-Lufteintrittslöcher, in denen vorgeheizte Luft in die Brennkammer strömt und zusätzlich hat es oberhalb der Brennkammer eine Doppelwirbelkammer, in denen die Flammen so heftig gewirbelt verbrennen, daß der Schornsteinfegermeister, der dies bei uns sah, meinte, daß müsste man allen Schornsteinfegern mal zeigen, damit die sehen, was möglich ist.
Hier zwei Bilder davon: https://www.tigchel-speicherofen.de/previews/2009/6/22/media_42_11803_w1200_fit.jpg - Die Holzscheite können durchaus mit 60cm Länge in den Ofen gestellt werden.
Die Züge:
- Beim Nordpeis ist über dem Feuer ein sehr großer Hohlraum, der zwar auch zum Zug dazu zählt, aber meines Erachtens Platzverschwendung ist.
- Die seitlichen Züge gehen nicht bis ganz nach unten sondern gehen schon unterhalb der seitlichen Revisionsstopfen wieder nach oben.
- Dadurch enden die seitlichen Züge ca. 50 cm über dem Boden und gehen ab dort wieder hoch
- Im Abgasrohr fehlt ein Thermometer.
- Beim Tigchel ist über dem Feuer die Doppelwirbelkammer mit einem sehr schweren Deckelstein, der zentral viel Wärme speichert. Von dort geht der Zug der Flammen vorne in einem schmalen Schacht nach oben und über dem Wirbelkammerstein befinden sich viele Speichersteine.
- Beim Tigchel gehen die seitlichen Züge bis nach unten und unter dem Aschekasten gehen sie nach hinten und von dort erst nach oben.
- Beim Tigchel sind die Züge dadurch um ca. 2 Meter länger (2 Seiten je 50cm runter + 50 cm rauf = 2x1m = 2m)
- Im Abgasrohr steckt ein Thermometer über das man den richtigen Zeitpunkt zum Schließen der Anfeuerklappe exakt bestimmen kann.
Reinigung:
- Beim Nordpeis muss die Brennkammer leer und kalt sein um das Gusseisen zu entnehmen damit man dann an die darunter liegende Ascheschale kommen kann (Video 12:00).
- Beim Nordpeis muss man die (kalten) Brennkammersteine entfernen um (einmal jährlich empfohlen) an die Reinigungsstopfen zu gelangen (im oben verlinkten Video bei min 3:55 zu sehen)
- Beim Nordpeis gibt es oben zwei Reinigungsstopfen (Video min 10:10 und 11:04 wobei ich nicht weiß, wie man die Zierstopfen (Video 11:17) nach oben herausnehmen kann.
- Beim Tigchel kann man während des Betriebes die Ascheschublade entnehmen und leeren!
- Beim Tigchel reichen zwei Reinigungsöffnungen, die außen-unten angebracht sind, die sogar im Betrieb geöffnet werden können (ist zwar nicht empfohlen, habe ich aber schon gemacht)!
- Die Reinigung des Tigchels geht daher in maximal einem Zehntel der Zeit im Vergleich zum Nordpeis.
Mein Fazit:
Wenn man mit dem Leben so weit abgeschlossen hat, daß man keine Veränderungen mehr erwartet oder zuläßt, man genug Platz für einen wuchtigen Ofen hat um ihn stolz präsentieren zu können, man einen Ofen als Notfallvorsorge will ohne ihn im Alltag zu nutzen, man darin gelegentlich ein Schaufeuer machen will um den Flammen zuzusehen anstatt auf den TV zu glotzen oder um anderen Menschen zeigen zu können, was für einen tollen Ofen man doch hat, dann kann man sich durchaus für den Nordpeis entscheiden.
Wenn man jedoch daran interessiert ist täglich möglichst effizient mit Holz zu heizen, also möglichst wenig Holz zu verbrauchen bei möglichst geringer Anzahl an Feuervorgängen, man möglichst wenig Asche raus tragen will, man auch mitten in der Heizperiode Asche entnehmen und die Züge reinigen können will, und insbesondere wenn man flexibel auf mögliche Änderungen im Leben (z.B. Umzug) reagieren können will, dann ist eindeutig der Tigchel zu empfehlen.
PS1:
Im Tigchel kann man sogar backen: https://www.konstantin-kirsch.de/2016/11/mit-dem-tigchel-ofen-kann-man-backen.html
PS2:
Aufbau des Tigchel 4D: https://www.konstantin-kirsch.de/2016/11/aufbau-eines-4d-tigchel-ofens.html
Aufbau des Tigchel 4D mit Ofenbank: https://www.konstantin-kirsch.de/2016/02/kleiner-speicherofen-aufgestellt.html
PS3:
Vergleich des Tigchel Ofens mit dem Xeoos Twinfire: https://www.konstantin-kirsch.de/2016/01/vergleich-xeoos-twinfire-und-tigchel-ofen.html
PS4:
Vergleich des Tigchel-Ofens mit einem Rocket-Mass-Heater: https://www.konstantin-kirsch.de/2015/12/unterschied-rmh-und-tigchel-ofen.html
Bezugsquelle und Beratung für die Tigchel-Öfen bei Jan Bos in D-27324 Eystrup, https://www.tigchel-speicherofen.de/
Sehr geehrter Herr Kirsch,
danke für Ihren leidenschaftlichen Vergleich aus Ihrer Sicht zwischen Tigchel 10D und Nordpeis Salzburg XL.
Seien Sie versichert, dass ich nur ein industrieunabhängig Suchender und Vergleichender bin, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Ich lasse Ihren stark gewichteten Aspekt der Abbaubarkeit etwas außen vor, nur so viel dazu: Auch alte, schwedische Kachelöfen, die geklebt bzw. gemauert wurden, können ab- und wieder aufgebaut werden. Der Salzburg ist, wie der Tigchel auch, !!!hauptsächlich trocken gestapelt!!! Für mich sieht allerdings ein Ofen mit ausgefugten Mantelsteinen besser aus, als wenn die Fugen offen sind. Wie bei normalen Fliesen auch. Aber es stimmt, dass beim Nordpeis auch geklebt wird.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass der Nordpeis auch wieder abbau- und aufbaubar ist.
Anders als Sie, sehe ich die Öfen noch auf fast gleicher Augenhöhe.
Im Folgenden vergleiche ich den Tigchel mit dem Salzburg XL+2, weil wir hier in Deutschland ähnlich viel bezahlen müssen. (Tigchel 10D: 12.298EUR, Nordpeis SalzburgXL+2: ab 10.590EUR.
IM EUROPÄISCHEN AUSLAND IST DER NORDPEIS INCL. TRANSPORT NOCH GÜNSTIGER ZU BEKOMMEN!
Zu Ihren weiteren Aussagen:
– Einer der Unterschiede ist, dass die Rauchgase beim Tigchel an den Innenseiten der Außenhülle geführt werden. Beim Nordpeis ist zusätzlich ein durch einen Luftspalt getrennter, umhüllender und mit Farbe oder Natursteine/Fliesen gestaltbarer „Mantel“ vorhanden, der den inneren Kern umgibt. (Gabriel Kachelöfen werden auch so gebaut.)
Effekt: Beim Tigchel werden die Steinflächen schneller warm, aber kühlen auch logischerweise schneller aus.
– Ihr Vergleich zu Automarken ist nach meiner Ansicht nicht zutreffend. (s.o. und weiteres unten)
– Austrocknungszeit bzw. sanftes Anheizen ist kein prinzipieller Nachteil. Das findet man bei den meisten hochwertigen Öfen. (z.Bsp. Gabriel Kachelofen, Wirkungsgrad 92%, im europ. Raum für unter 10.000EUR zu kaufen, ästhetisch mit Tigchel und Nordpeis ungleich schöner!!).
– Der Nordpeis kann durchaus separat vom Haus verkauft werden, da er abbaubar ist (sehr wenig geklebt), taugt also auch für Mieter.
– Natürlich kann man den Ofen auch auf einer geeigneten Holzbalkendecke stellen. Man sollte nur einen Statiker hierzu befragen!
– Freistehend machen beide Öfen mehr Sinn, auch bezüglich Wandabständen.
– Durch die breitere Aufstellfläche ergibt sich beim Nordpeis auch eine größere Wärmeabstrahlungsfläche., was angenehm bei den zu erwartenden größeren Räumen ist.
Die Wärmeleistung ist beim N. höher als beim T.
– Daten nach technischen Angaben der Hersteller:
Abgastemperatur:
Nordpeis: 110°C —- Tigchel: 140°-250°, regelbar, !!beim 8D!!. Sie geben beim 10D 80° an. Bei manchen Schornsteinen wäre hier mit Kondensat im Schornstein zu rechnen. Daten zum 10D liegen mir (noch) nicht vor.
Speichermasse:
Tigchel 10D: 1.200KG —– Nordpeis XL+2: !! 2.014KG !! Und hier muss man einen deutlichen Vorteil beim Nordpeis sehen, der aufgrund seiner deutlich höheren Masse auch die Wärme länger speichern und abgeben kann. 100% bis zu 7 Stunden, 50% der gespeicherten Wärme noch nach 10,1 Stunden!
Wirkungsgrad:
Tigchel: 94%!! (8D) !!
Nordpeis 91%, nicht viel schlechter. Bedenke: Größere Scheibe. Nach meiner Meinung ist die höhere Speichermasse wichtiger. (Grundofenprinzip)
externe Zuluft:
Tigchel: Nur von unten – Ungünstig bei Bodenplatte mit vorhandenem, raumluftunabhängigem Schornstein.
Nordpeis: Von unten UND hinten!
Brennraum:
Tigchel: bis 60cm lange Scheite einstellbar!!! Brennraumtiefe aber nur 25cm.
Nordpeis: „Nur“ bis 50cm lange Scheite einlegbar. Brennraumtiefe: kein Maß vorhanden. Anhalt von Bildern ist die Grundfläche des Tigchel kleiner. Auch das ist ein Grung für den leicht höheren Wirkungsgrad.
Bei beiden Öfen brennt das Feuer nach meiner Info von oben nach unten.
Zur Brennkammer: Ihr erster Punktstimmt nicht:
– Das Feuer soll lt. Nordpeis von oben nach unten gehen. Also: Befüllen mit großen Scheiten zuerst, dann kleiner werdend.
– Natürlich leidet der Wirkungsgrad, wenn die Scheibe mehr Hitze durchläßt. Aber wenn ich 12.000EUR für einen Ofen ausgebe, ist der Wunsch nach der Sichtbarkeit des Feuers auch nachvollziehbar. Man könnte, wenn man nur die Energieverwertung im Blick hat, ganz auf eine Sichtbarkeit von Flammen verzichten und die Ofentüre zudecken. Auch das gibt es.
– Bei der Brennkammer sehe ich den Tigchel durch die Turbinentechnologie und in Verbindung mit der kleineren Brennraumfläche und kleinerer Feuerraumtür in der Effektivität auch vorne, obwohl der N. ja nicht schlecht verbrennt. Wenn es Gestank gäbe, läge es wohl eher am Holz.
Die mehr als 800KG größere Speichermasse wiegt das aber nach meiner Meinung mehr als auf.
– Man braucht nur so viel nachlegen, bis die Masse aufgeladen ist. Dafür braucht man keinen ganzen Tag über.
Ihre Wertung zur „Nachverbrennung“ beim N. basiert auf Vermutung.
Wenn ich Meterholz kaufe, erhalte ich auch Meterholz. Oder ich mache es selbst. Ich würde grundsätzlich wohl eher 33er Scheite bevorzugen.
Zu den Zügen:
– Ich habe keine Daten zur Zuglänge des Nordpeis oder Tigchel 10D.
Grundsätzlich, so erklärte mir ein Grundofenbauer, sollten die Rauchgaszüge nicht nahe an dem Brennraum zurückgeführt geführt werden, wegen der Thermodynamik. Eine höhere Zuglänge bedeutet nicht unbedingt, das ein Ofen ‚besser‘ ist. Die gleichmäßige Durchwärmung und das Halten der Wärme sind bei Zugsystemen wichtig. Ich lese aus den Unterlagen eine schnellere Durchwärmung und aber auch schnellere Abkühlung des Tigchel vs. Nordpeis.
Zur Reinigung:
Für mich war es immer sinnig, einen Ofen im kalten Zustand zu reinigen. Warm gehts ja auch.
Für die oberen Reinigungsöffnungen muss man beim N. runde Bleche abnehmen um an die Stopfen zu kommen. Ich halte es für klug, wenn der Ruß nicht auf den Wohnraumboden gelangt, sondern in die Brennkammer, wie beim N..
Eine Ascheschublade während des Betriebes zu entnehmen, macht keinen Sinn für mich.
Die Anordnungen der Reinigungsöffnungen machen bei beiden Öfen aufgrund der Zuganordnungen gleichermaßen Sinn.
(Bei Nordpeis an den Seiten auf/ab, beim Tigchel an den Seiten ab. Die Durchführung der Reinigung der Kanäle selbst empfinde ich bei Nordpeis nachvollziehbarer und durch die Öffnungen zum Brennraum wohnraumfreundlicher.
Mein Fazit, auch nach Ihren „krassen“ Einordnungen:
Den Nordpeis SalzburgXL +2 sehe ich nicht für Leute, die keine Veränderungen wollen. Abbaubarkeit ist auch hier gegeben.
Der Tigchel ist weniger wuchtig, jedoch sollte man bedenken, das der 10D wie auch der Salzburg XL+2 für große Räume gedacht sind, wo ‚wuchtig‘ eine andere Bedeutung hat.
Ich denke, dass man auf beide Öfen stolz sein könnte und auch sollte.
Eine Notfallvorsorge schließe ich mit einer Versicherung ab.
Dass man den Nordpeis nicht im Alltag nutzen kann, haben Sie nicht darstellen können. Also ist dieses Fazit nicht haltbar.
Die Unterstellung, „anderen Menschen zu zeigen…“ macht Ihre Erklärungen nicht glaubhaft. Sie können die baulichen Unterschiede der Öfen durchaus für sich so gewichten, aber Suchenden, wenn sie sich für Nordpeis entscheiden, sollten Sie nicht so negative Intentionen unterschieben.
Es mag ja sein, dass man beim Tigchel 10D gegenüber dem Nordpeis mit etwas weniger Holz heizt, beim Heizen Asche entnehmen kann und einem sehr effizientem Turbinenbrenraum bei der Arbeit zusehen kann, wenn auch nicht lange.
Aber ich muss nach Abwägung aller genannten Punkte sagen, dass der Nordpeis SalzburgXL+2 durchaus geeignet ist, um
– Veränderungen zuzulassen (z.B. Umzug) durch überwiegend gestapelte Bausteine und dadurch abbaubar ist,
– effizient mit Holz zu heizen,
– die Wärme vom über 2000kg (gegenüber 1200kg) schweren Ofenkörper länger festzuhalten,
– ihn im Alltag zu nutzen,
– vorrangig sich selbst und auch andere an dem Flammenspiel durch die etwas größere Sichtscheibe zu erfreuen, auch wenn der Wirkungsgrad darunter etwas leidet, (Stichwort Herzerwärmung)
– mit wenig Asche durch gutes, trockenes Holz zu heizen (vielleicht etwas mehr als der Tigchel???),
– die Rauchgaszüge selbst in der Heizperiode so zu reinigen, dass der gelöste Ruß in der Brennkammer verbleibt, anstatt auf dem Parkett.
– Der N. kann auch mit wenigen Zentimetern zur Wand aufgestellt werden.
Deshalb kann ich Ihrem Fazit nicht folgen und sehe immer noch keinen großen Vorteil des Einen zum Anderen:
Wenn man gegenüber dem Tigchel einen etwas günstigeren Speicherofen, auch mit steigenden und fallenden Rauchgaszügen, aber mit größerer Speichermasse mit langer Wärmespeicherung und freierer Sicht auf die Flammen möchte, den man selber noch gestalten kann (Putz,Fliesen,Naturstein oder Farbe), der greife zum Nordpeis.
Wenn man ein wirklich ausgeklügeltes Brennraumprinzip, einen schneller akkumulierenden und Wärme abgebenden Ofenkörper möchte und einen etwas höheren Wirkungsgrad bevorzugt, dabei etwas mehr auf die Schönheit des Feuers verzichten kann, etwas weniger Platz hat, der greife zum Tigchel.
Bei der Wahl des Einen statt des Anderen muss man nicht mit dem Leben abgeschlossen, oder eine abstoßende Grundhaltung anderen Menschen oder Dingen gegenüber haben.
Viele Grüße,
Markus Lenzing
*****
Sehr geehrter Herr Lenzing,
danke für Ihre ausführliche Mitteilung. Diese werde ich in einem eigenen Blogeintrag zwischen den Zeilen beantworten.
Viele Grüße
Konstantin Kirsch
Hallo,
der Fairness halber und besseren Vergleichbarkeit kuze, aber wichtige Ergänzungen und Daten auf einem Blick, nachdem mir weitere Herstellerangaben vorliegen: (Ohne persönliche Wertung, warum das Eine oder das Andere schlecht oder so toll ist. Jeder mag seine Gewichtung für die Entscheidung setzen.
Modell Tigchel 10D Nordpeis Salzburg XL +2
Preis in D: 12.298€ 10.590€
Preis im europ. Ausland Mwst. abhängig 8.721€ + Transport
Maße (H/B/T) in cm 220/70/70 245/115/60
Gewicht 1200kg 2014kg
Zuglänge: ca. 7.5m ca. 5.5m
Feuertüre (B/H) in cm: 34.5/48.5 60/44.5
Scheitlänge: bis 60cm (echte Halbmeter-Stücke nutzbar) bis 50cm (besser 33cm Stück nutzen)
Wirkungsgrad: 95.4% 90.5% (diese Angabe ist zu bezweifeln weil 7 Stunden NACH Feuerstart angeblich 100% Wärme im Ofen sein soll)
Abgastemperatur: 250° – 80° C (regulierbar inkl. Thermometer) 110° C
externe Luftzufuhr: unterseitig unten und hinten
Rauchrohranschluß: 150mm oben/hinten 150mm oben/hinten/seitlich
Wandabstand: 15cm zu brennbaren Material 7cm/80cm mit/ohne Hitzeschutzblech nach hinten, 15cm Seite
Emissionen: CO: 492 mg/m3 CO: 1250 mg/m3 (exakte Grenze der Vorgabe)
Feinstaub: 24 mg/m3 Feinstaub: 24 mg/m3
Ascheschoss: JA NEIN
Reinigung: 1 min; im laufenden Betrieb möglich 2 Tage Abkühlung und dann mehrere Stunden Dauer wegen nötiger Demontage der Feuerrauminnenverkleidung!!
Bester Gruß,
Markus Lenzing
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Hallo Herr Lenzing,
nun habe ich ernsthaft erwogen diesen Kommentar nicht zu veröffentlichen. Ich mag keine Falschangaben oder irritierenden Angaben wissentlich verbreiten. Nun habe ich doch entschieden diese überwiegend technischen Angaben zu veröffentlichen allerdings mit Kommentar:
ACHTUNG! Die obigen Angaben wurden von mir teilweise korrigiert und sind gleichwohl irreführend!!!!
Die Angaben sind in den meisten Fällen nicht zu vergleichen weil es sich um grundlegend unterschiedliche Bauweisen handelt!
Ich bitte diese 2 Blogartikel inkl. Kommentaren zu lesen:
https://www.konstantin-kirsch.de/2024/01/speicherofen-der-sonderklasse-im-vergleich.html
https://www.konstantin-kirsch.de/2024/01/speicherofen-der-sonderklasse-im-vergleich-teil-2.html
Dies habe ich an der Liste korrigiert:
Beim Nordpeis Salzburg XL +2 habe die Zuglänge von 6.8m auf 5.5m verkleinert entsprechend eigener Berechnung.
Beim Nordpeis Salzburg XL +2 habe ich den CO Wert von 0.1 %/Vol umgerechnet auf 1250 mg/m³
Beim Nordpeis Salzburg XL +2 habe ich den Wandabstand mit Hitzeschutzblech von 5 auf 7 cm vergrößert (entsprechend Anleitung Seite 27)
Das sogenannte „Hitzeschutzblech“ beim Nordpeis ist in Wirklichkeit ein Staub aufwirbelndes, Warmluft statt Wärmestrahlung produzierendes und vermutlich auch Staub verbrennendes Zubehörteil, was ich als grundlegenden Konstruktionsfehler betrachte.
Die Abgastemperatur beim Tigchel habe ich auf 80°C korrigiert weil ich dies aus Erfahrung so handhabe und alles perfekt läuft.
Den Punkt „Reinigung“ habe ich ergänzt.
Viele Grüße
Konstantin Kirsch
Hallo Herr Kirsch,
Die Veröffentlichung liegt natürlich in Ihrem Ermessen. Auch ich bemühe mich um Genauigkeit. Die vergleichenden Angaben habe ich schriftlich, bis auf die Zuglänge, da hatte ich eine mündliche Angabe auf meine Anfrage hin.
– Ihre Korrektur 7cm statt 5cm rückseitiger Wandabstand mit Hitzeschutz beim N. ist korrekt. Mein Fehler.
– Bei der Zuglänge komme ich bei eigenen Berechnungen anhand der Modellzeichnungen auf ca. 6.4m.
– Von Ihrer Angabe 80 Grad Abgastemperatur beim Tigchel lese ich bei den technischen Angaben nichts und wäre nach meinem Kenntnisstand in vielen Fällen wegen Kondensatbildung nicht zu empfehlen. In den technischen Angaben zum Tigchel lese ich von 250-120 Grad (regelbar). Hierbei würde auch wohl nicht die Gefahr der Kondensatbildung bestehen.
Ihre zeitlichen Annahmen und Angaben zur Reinigung kann ich nicht nachvollziehen.
Danke für die korrekte Umrechnung des CO Wertes.
Es sind konstruktiv gesehen beides Speicheröfen mit rauchgasberührten Steig- und Fallzügen.
Viele Grüße zurück,
Markus Lenzing
*****
Hallo Herr Lenzing,
bezüglich der von mehreren Lesern meines Blogs angesprochenen Gefahr der Kondensatbildung mag ich noch etwas hinzufügen:
Es hängt bei komplexen Strukturen immer sehr viel zusammen. In unserem Haus werden beispielsweise zwei Tigchels am selben Zug betrieben wobei in der oberen Etage der kleinste Tigchel, also das Model 4D, ergänzt mit einer Ofenbank, im Einsatz ist. Beim 4D sind wegen den deutlich kürzeren Zügen die Abgastemperaturen weitaus höher. Da sind 150 bis 200°C durchaus normal. Der 10D, eine Etage tiefer in Betrieb, kann daher mit deutlich geringerer Abgastemperatur betrieben werden, weil die Abkühlung der Rauchgase über den Verlauf von einer Etage (innerhalb des Hauses) weit geringer ist als wenn der 10D alleine in Betrieb wäre an dem 8 Meter hohen Schornstein, der oben durch einen nicht ausgebauten und daher kalten Dachboden geht.
Wenn ich nur den 10 D befeuere und im Obergeschoss den Ofen kalt lasse, dann warte ich beim Anfeuern gerne deutlich länger bis ich den Anfeuerschieber schließe (damit der gesamte Schornstein heiß ist) und ich schließe ihn auch nicht umbedingt ganz, so daß die Abgastemperaturen etwas höher als 80°C liegen. Wichtig ist mir, daß ich den 10D soweit runter regeln KANN, wie es im Betrieb mit zwei Öfen am selben Zug möglich ist. Wenn in einem Haus der Dachboden komplett ausgebaut ist, dann hätte man wiederum eine gänzlich andere Situation und dann könnte man auch locker den 10D alleine bei niedrigeren Temperaturen betreiben.
Es hängt immer alles an der konkreten Situation vor Ort!
Und Fachkenntnis sollte man sich schon aneignen, wenn man sich selbstverantwortlich verhalten will. Einen Holzofen zu betreiben ist etwas grundsätzlich anderes als an Fernwärme angeschlossen zu sein.
In dieser Datei steht auf Seite 5 übrigens, daß die Kondensatbildungsgefahr bei trockenem Brennholz erst bei Unterschreiben von 45°C beginnt (feuchtes Holz: 60°C):
https://www.rottenburg.de/sixcms.php/media.php/11/2014-01-21Heizen-mit-Holz.pdf
> Ihre zeitlichen Annahmen und Angaben zur Reinigung kann ich nicht nachvollziehen.
Nun, die zeitlichen Erfahrungen beim Tigchel habe ich über Jahre gesammelt und beim Nordpeis kann man an der Bedienungsanleitung sowie dem Aufbaufilm erkennen, daß man die Feueraumsteine links und rechts ausbauen MUSS um an die Putzlöcher zu gelangen. Welchen Dreck es macht diese Steine zu entfernen, ob man die im Brennraum ablegen oder auf dem Wohnzimmerboden ablegen muss weiß ich nicht. Auf jeden Fall muss der Ofen kalt sein wenn man die Brennkammersteine ausbauen will. Und fabrikneu-sauber sind diese Brennkammersteine garantiert nicht mehr. Und ein kalter Ofen zieht ungleich weniger Feinstaub durch den Schornstein raus als ein warmer Ofen.
Ergänzen mag ich noch ausführen, daß beim Tigchel vielleicht alle 10 Jahre ein Blick von oben durch alle Züge und eventuell eine Reinigung derer passend ist. Dazu muss der Tigchel logischerweise kalt sein. Man muss mit einem Spanngurt oder langer Schraubzwinge die oberste Etage des Ofens zusammen halten und kann dann Ofenrohr und Deckelplatte abnehmen (+ Dämmplatte und obere Steinplatte innen). Dann hat man Blick und Zugriff von oben auf alle Züge und kann nach Belieben alles putzen, sofern nötig. Dann kommen selbstverständlich auch beim Tigchel Ascheanteile in die Raumluft, das bedeutet solche eine Generalreinigung macht man im Sommer bei geöffneten Fenstern.
Viele Grüße
Konstantin Kirsch
Hallo Herr Kirsch,
hätten Sie die Freundlichkeit, ein paar aktuelle Bilder der Hüllflächen und des Brennraumes von Ihrem Tigchel 10D zu veröffentlichen?
Vielen Dank und mit freundlichem Gruß,
Markus Lenzing
*****
Hallo Herr Lenzing,
gerne. Die Bilder kommen gleich in einem neuen Beitrag.
Viele Grüße
Konstantin Kirsch
Grüß dich Konstantin,
Vielen Dank für deine detaillierten Angaben rund um den Tichel Speicherofen. Das war interessant zu lesen.
Kannst du nach 8 Jahren Erfahrung und diesen beiden Tichel-Öfen als Hauptheizung eures Hauses sagen, wieviel Holz ihr pro Jahr braucht (und eine ungefähre Angabe der beheizten Wohnfläche)?
Zweite Frage. Ist es möglich, den Tichel Speicherofen auch nur „halb“ zu heizen in der Übergangszeit und wenn ja, wie geht das, wenn die Scheite aufrecht stehen?
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Grüß Dich Felix,
neben den Tigchels haben wir eine Öl-Zentralheizung. es gibt zwar den Plan, diese eines Tages abzuschalten, dazu braucht es allerdings noch einiges da die Strahlungswärme der Tigchels beispielsweise unmöglich den Keller wärmt (in dem die Publikumstoiletten für Seminare sind). Der Plan umfasst, eines Tages einen wasserführenden Küchenherd zu montieren, der einen sehr großen Warmwasserspeicher im Keller wärmen kann, wenn im Winter über Solarthermie der Tank nicht mehr warm wird. Diesen Warmwasserspeicher strebe ich auch an, damit wir weg kommen vom Strom-Durchlauferhitzer fürs warme Brauchwasser (das hängt nämlich nicht an der Ölheizung). Es ist eine echte Herausforderung ein altes Haus ökologisch und energiesparsam umzubauen, insbesondere wenn man wenig Geld zur Verfügung hat und wenn man ohne Bankdarlehen auskommen will. Auch die Angabe der beheizten Wohnfläche ist müßig weil wir hier zum großen Teil noch Einscheibenfenster haben mit Fugen, die teilweise mit Paketklebeband verschlossen sind… Das ist alles nicht vergleichbar mit üblichen Häusern.
Viele Grüße
Konstantin